Kirchen, Kapellen und Pfarreiräumlichkeiten
Wallfahrtskirche
Wallfahrtskirche Maria Namen
In der Talsohle des Dorfes Werthenstein zweigt die Strasse zur Wallfahrtskirche von der Kantonsstrasse ab. Sie führt über die gedeckte Holzbrücke von 1775 steil nach oben und am in den Felsen gehauenen Gnadenbrünneli vorbei. Die Klosteranlage steht auf der Felsrippe, im Zentrum der Kirche. Hohe Mauern eines Hallenumganges mit Gräbern umschliessen den Vorplatz des Gotteshauses. Wir stehen in einem abgeschiedenen,
heiligen Bezirk der Ruhe und Besinnung. Leider hat die Witterung dem grossen theologischen Bildprogramm an den Wänden arg zugesetzt.
Ursprünglich war die Kirchenfassade sehr einfach mit einem Vorzeichen (Vordach) und einer Figurengruppe ausgestattet. 1620 wurden links und rechts vor dem Hauptportal die beiden Rundkapellen angefügt. Sie gehören zu den originellsten Werken der nachmittelalterlichen schweizerischen Architektur. Es sind Schenkungen der Brüder Hans Ludwig und Christoph Pfyffer als Dank für die Rettung aus Seenot. Beide Kapellen bergen prächtige Altäre. In der Nordostecke des Kreuzganges finden wir die Wendelinskapelle.
Stilistisch ist der Kirchenbau vom Übergang der Spätgotik zur Renaissance geprägt.
Das 11 m breite Langhaus besass weder innen noch aussen Stützen, um den Schub des flach in Tuffstein gemauerten Gewölbes aufzunehmen. Das hatte wahrscheinlich 1827 zu seinem Einsturz geführt.
Acht Stichkappen rhythmisieren die Längsmauern. Die Spitzbogenfenster sind mit sechseckigen Glasklarscheiben in Bleifassungen bestückt. Die Fensterleibungen zeigen fantasievolle Groteskenmalereien.
Die Beichtstühle sind jenen der Pfarrkirche Sachseln nachgebildet. Die Rückwand des Langhauses gliedern zwei Emporen.
Der Chor und die Altäre wurden mehrmals verändert. 1767 bis 1771 wurde ein neuer Hochaltar im Stil des Spätbarocks errichtet.
Gnadenbrünneli
Eine Besonderheit von Werthenstein ist das Gnadenbrünneli. Es befindet sich am Aufstiegsweg von der hölzernen Brücke über die Kleine Emme zur Kirche. Von den Franziskanermönchen wurde die Quelle 1649 als mystischer Brunnen der Gnade gedeutet. Die Quellfassung wurde um 1952 zu einer kleinen Kultstätte ausgestaltet. In der Felsnische ist eine von einem einheimischen, ländlichen Künstler geschnitzte, sitzende Madonnenstatue mit dem Jesuskind aufgestellt. Es ist die Kopie einer Figur aus dem 17. Jahrhundert, die aus der Hunkelenkapelle in Ruswil stammen soll. Heute steht sie im Pfarrhaus Hellbühl. Der Brunnen hat ein dekoratives Becken. Man hat zwei Sitzbänke angebracht und Einrichtungen, um Kerzen anzuzünden, die man selber mitbringt, oder im Pilgerlädeli (vor dem Kirchenportal) erhältlich sind. In Fronarbeit wurde 1987 das «Chäppeli» renoviert und vergrössert.
Die Quelle wird allgemein als «Gnadenbrünnlein Unserer Lieben Frau von Werthenstein» bezeichnet. Man sagt vom Wasser, es habe grosse Heilkraft und sei besonders gut gegen Augenleiden und schwer heilbare Wunden. Es wird aber auch bei allerlei anderen Körperbeschwerden innerlich und äusserlich angewandt. Viele Leute füllen das Wasser in Flaschen ab und nehmen es mit nach Hause.
Pfarreiräumlichkeit
Pfarreisaal/Barocksaal
Im Pfarrei- oder Barocksaal können Anlässe mit bis zu 90 bzw. 60 Personen stattfinden. Preise und Termine auf Anfrage im Sekretariat.
Koordination
Urs Zurkirchen
Information und Reservation:
Kath. Pfarramt Werthenstein
041 490 12 65
pfarrei.werthenstein@bluewin.ch/b