Seit Jah­ren geht jeweils im Herbst die Senio­ren­grup­pe von Wert­hen­stein auf Wall­fahrt. Am Don­ners­tag, 19. Sep­tem­ber war Treff­punkt bei der Sakra­ments­ka­pel­le in Ettis­wil. Pfar­rei­seel­sor­ge­rin Clau­dia Schnei­der – Wür­ger eröff­ne­te den Got­tes­dienst und erzähl­te die Ent­ste­hungs­ge­schich­te der Kapel­le, die im Jahr 1452 ein­ge­weiht wurde.

Die Geschich­te von Anna Vögt­lin, fest­ge­hal­ten von Chro­nist Die­pold Schil­ling erzählt, dass die Frau ange­stif­tet wur­de, in der Kir­che Hosti­en zu steh­len. Sie, zusam­men mit ihrer Toch­ter tru­gen die Hostie auf einem weis­sen Tuch aus der Kir­che. Nach­dem die Hostie immer schwe­rer wur­de warf sie die Hostie in einen Brenn­nes­sel­stock. Und dann geschah das Wun­der. An jener Stel­le erblüh­te eine weis­se Rose mit sie­ben Blü­ten­blät­tern. Mit einer Pro­zes­si­on, orga­ni­siert durch den dama­li­gen Pfar­rer und unter­stützt von Mini­stran­ten und dem Kir­chen­volk wur­de die Hostie in die Pfarr­kir­che getra­gen, wo sie zuvor gestoh­len wur­de. Anschlies­send wur­de an jener Stel­le die heu­ti­ge Sakra­ments­ka­pel­le erbaut und Anna Vögt­lin am 16. Juni 1447 als Hexe in Büron verbrannt.

Der fei­er­li­che und ergrei­fen­de Got­tes­dienst mit Pre­digt «Das far­bi­ge Bild des Lebens», Lie­der­ge­sang, Für­bit­ten und Kom­mu­ni­on­fei­er voll­ende­te die Wall­fahrt der 18 Pil­gern­den aus Wert­hen­stein voll und ganz.

Prä­si­den­tin Romy Auch­li begrüss­te alle Anwe­sen­den und lud zu einem Kaf­fee­kränz­li ins Land­wirt­schaft­li­che Muse­um Burg­rain, Albers­wil, ein. Bei spen­dier­tem Kaf­fee durf­te ein Des­sert nicht fehlen.